Trinkwasserversorgung
Die Trinkwasserversorgung Afrikas südlich der Sahara ist geprägt durch Wassermangel, schlechte Wasserqualität, Saisonalität der Wasserverfügbarkeit.
In vielen Dörfern holen die Bewohner ihr Wasser aus dem nahegelegenen Bach. Mögliche Verschmutzung durch Fäkalien oder Tierkadaver im Oberlauf des Gewässers führen oft zu Infektionen und ernsten Krankheiten.
Über 250 Millionen Menschen im subsaharischen Afrika, haben kein hygienisch einwandfreies Trinkwasser. Dazu braucht es zementierte und verschließbare Brunnen. Sicherer allerdings sind völlig geschlossene Systeme wie Handpumpenbrunnen oder elektrisch arbeitende Pumpen die das Wasser in Sammelbehälter pumpen.
In den Jahren 2016 bis 2024 haben wir in Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Nigeria, Togo und Benin über 80 Brunnen gebaut. Häufig bauen wir Brunnen im Zusammenhang mit einer Schule oder in der Nähe einer Kirche. Zugang haben die Schulkinder aber auch alle Nachbarn aus der näheren Umgebung.
Wichtig ist, dass Verantwortliche für den Brunnen bestimmt werden, die auch für die Wartung sorgen.
In flachen Gebieten in Sierra Leone und Guinea ist der Grundwasserspiegel 10 m – 15 m unterhalb der Oberfläche. In ein von Hand ausgehobenes Loch werden Betonringe in den Sand gegeben und aufeinander gestellt. Sie werden zuvor in einfachen Formen gegossen. Anschließend wird das Loch verschlossen und ein Handpumpwerk eingesetzt.
Vor Ort arbeiten wir mit lokalen Projektmanagern und ehrenamtlichen Entwicklungshelfern. (Im Bild Manfred Stede von der Stiftung Hilfe für Lokomassa). Häufig unterstützt das Dorf die Bauarbeiter. Ein Brunnen dieser Konstruktionsart kostet die Stiftung ca. 3.000 – 3.500 Euro
Im Norden von Benin und Togo muss man bis zu 60 Meter bohren um Trinkwasser zu finden. Über einen Elektromotor wird das Wasser alle 3-4 Wochen in einen Container gepumpt. Strom liefert der mitgebrachten Generator. Für regelmäßigen Filterwechsel sorgt ein dafür eingesetztes Brunnen-Komitee. Der Bau eines Hoch-Brunnens kostet ja nach Lage 3.500-4.000 €
In Kamerun beteiligte sich die Jörg Wolff Stiftung an einem Wasserversorgungssystem der Firma CARD (Cameroon Association for Rural Development).
In der Bergen bei Bamenda wird das Wasser gesammelt und über eine Leitungssystem in verschiedene Dörfer geleitet. Dort – zum Beispiel in Numba – gibt es wie in Eurpoa einen Wasserhahn für die ganze Großfamilie.