Bericht von der Tour – live dabei sein!

In 17 Etappen zum Ziel

Das nachfolgende Tourtagebuch lässt uns live dabei sein und liefert uns jede Menge spannende Eindrücke:

Und wer sich für die weitere Entwicklung des Spendenstandes und der Spendenverwendung interessiert, klickt bitte hier.

Tag 22+23+24: Vom Ende der Welt zum Mittelpunkt des Lebens

Heimreise, 15.08.-17.08.2022: Die Wege trennen sich und es geht zurück zu den Familien

Das Charity Team macht sich auf den Heimweg. Der Tour-Van wird gepackt und es geht zunächst zum Flughafen nach Santiago. Hier hießt es erst einmal Abschied nehmen. Für Karsten, Paul und Caspar geht es per Flieger nach Frankfurt. Klaus und Werner haben heute noch 780 km mit dem Tour-Van vor sich bis zum Zwischenstopp in Saint-Jean-de-Luz (Frankreich).

Ein merkwürdiges Gefühl, nach 21 Tagen in dieser eingeschworenen und unbeschreiblich gewachsenen Gemeinschaft trennen sich die Wege. Obwohl die Strapazen der Tour so unglaublich groß waren, hat nun jeder das Gefühl, es müsse eigentlich weiter gehen.

Flug nach Frankfurt

Der Vater und die zwei Brüder werden von ihrer Familie schon sehnlichst erwartet. Nach über 3 Wochen kommen Karsten, Paul und Caspar ein wenig verändert zurück, äußerlich sind sie ganz schön durch trainiert und innerlich prägen sie die vielen individuellen Erfahrungen auf ihrem persönlichem Jakobsweg. Am 24.07.2022 reiste der Vater mit seinen beiden Jungs Richtung Trier. Heute kommen drei Tour-Helden zurück in die Heimat.

Zwischenstopp in Saint-Jean-de-Luz

Während Karsten und seine Jungs bereits in ihrem Lebensmittelpunkt nämlich bei ihrer Familie angekommen sind, machen Klaus und Werner Überstunden. Irgendwie muss der Tour-Van ja wieder zurück nach Deutschland kommen. Hier zeigt sich wieder, dass der Job von Klaus nicht zu unterschätzen ist, denn er hat erst Feierabend, wenn alle Radfahrer und alle Fahrräder sicher wieder zu Hause angekommen sind. Tour-Captain Werner ist natürlich Profi genug, um zu wissen, wie ein solch anstrengender Job gebührend vergütet wird und lädt seinen besten Freund Klaus zu einem Festmahl ein. Bevor es dann am Dienstag nochmals 965 km weiter zum nächsten Zwischenhalt in Châlons-en-Champagne geht, um dann am Mittwoch endlich nach Hause zu kommen.

Tag 21 – Zeit für ein erstes Fazit

Spenden-Etappe, 14.08.2022: Der aktuelle Spendenstand liegt bei 37.334,- €

In Deutschland (Trier) am 25.07.2022 mit einem Spendenstand von 13.714,00,- € gestartet, in Frankreich (Limoges) einen Spendenstand von 19.889,- erreicht, in Spanien (Burgos) Spenden in Höhe von 26.289,- € erkämpft und am Ende der Welt (Fisterra) eine Spendensumme von 37.334,- auf dem Konto – welch beeindruckende Bilanz!

Und wo wir gerade bei den Zahlen, Daten und Fakten sind – Werner hat uns einen Blick in seine Buchführung erlaubt:

kmhmtm
Summe Woche 1 (Etappe 1-6)78571636990
Summe Woche 2 (Etappe 7-12)72081157680
Summe Woche 3 (Etappe 13-17)51562216752
Gesamt2.02021.49921.422

In 17 Etappen ist unser Team 2.020 km geradelt und hat dabei insgesamt 21.499 Höhenmeter sowie 21.422 Tiefenmeter gemeistert.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung! Die Freude darüber ist besonders bei den Empfängern eurer gesammelten Spenden riesig.

In Kissidougu (Guinea) ist die Begeisterung der Kinder so groß, dass der Rektor alle Mühe hat, sie zu bändigen.

Liebes Charity Tour-Team, wir hoffen, diese Freude entschädigt euch ein wenig für eure unglaublichen Strapazen. Genießt das Meer an diesem besonderen Ort mit seiner scheinbar unendlichen Weite bevor ihr auch von Fisterra auf die Heimreise macht. Wir spenden weiter – versprochen!

Tag 20 – Tour 17 von der Pilgerhauptstadt ans Ende der Welt

17. Etappe, 13.08.2022: 101 km, 1499 hm, 1781 tm, Ø 20,1 km/h, Ø 26 °C

Ein Gruß von der letzten Etappe von Santiago de Compostela nach Fisterra

Ausgerechnet auf der letzten Etappe ein Fahrradsturz

16 Etappen und niemand hat sich verletzt. Keiner hat damit gerechnet, dass es ausgerechnet auf der letzten Etappe passiert. Caspar erwischt es bei einer Abfahrt, er stürzt frontal ins Gebüsch und handelt sich schmerzhafte Hautverletzungen ein. Glücklicherweise scheint er ansonsten wohlauf.

Leider ist das Rad von Caspar ebenfalls nicht unversehrt geblieben. Die Gangschaltung ist defekt und somit ist die Weiterfahrt für Caspar extrem erschwert. Er kann nur noch auf dem großen Blatt fahren und hat gute 8 Gänge weniger zur Verfügung – eine Herausforderung bei diesen Steigungen. Aufgeben ist für Caspar jedoch keine Alternative, er kämpft hart, um den Zieleinlauf aus eigener Kraft zu schaffen.

Eine Charity Tour, die täglich unvorhergesehne Schwierigkeiten bereitet und selbst heute auf der letzten Etappe nicht ohne Komplikationen ist, kostet unglaublich viel Kraft. Umso stolzer kann jeder einzelne sein, wenn er es schafft. Jungs, diesen Jakobsweg seid ihr gemeinsam gegangen! Dank eurer unterschiedlichen Stärken und eurer gegenseitigen Unterstützung habt ihr alle das Ende der Welt erreicht. Da lassen wir euch ein wenig ausruhen, aber dort lassen wir euch nicht zurück, schließlich werdet ihr in der Mitte eurer Welt dringend gebraucht.

Tag 19 – Santiago de Compostela – das Ziel der Pilger

Geistliche Etappe, 12.08.2022: dem richtigen Weg nachspüren!

Santiago de Compostela ist das Ziel des Camino de Santiago (Jakobsweg) und anderer „Wege der Jakobspilger“.

Von dieser Stadt geht eine unglaubliche Kraft aus. Magisch zieht sie Menschen immer wieder in ihren Bann. So erlebt es heute auch unser Charity Team. Woran liegt dies? An der Freude über die eigene Ankunft und der Erleichterung der angekommenen Pilger des Jakobsweges, die überall in den Gesichtern zu erkennen ist?

Ein entspanntes Kribbeln fährt durch die Finger, die Hände, die Arme, wenn Sie am Ende dieser Pilgerreise der imposanten Kathedrale in der Stadt Santiago näher kommen. Auch hier ist der Weg das Ziel. Jeden Tag empfängt sie unzählige Pilger, die einen der Jakobswege mit allen ihren Herausforderungen und Highlights gegangen oder mit dem Rad gefahren sind. Insgesamt pilgern über 300.000 Menschen im Jahr entlang der legendären Wege.

Das Grab des Apostels Jakobus in der Kathedrale von Santiago de Compostela ist  Ziel der Reise von Gläubigen aus der ganzen Welt.

Unser Charity Team ist auf dem richtigen Weg

Am Ziel aller Pilger wird auch unser Charity Team sehr bewegt, dankbar, es geschafft zu haben und voller Hoffnung mit ihrer Reise etwas bewegen zu können.

Unabhängig wieviel Spenden am Ende einer langen Reise, die zum Glück noch nicht zu Ende ist, zusammen kommen werden. Es ist richtig sich für die Dinge einzusetzen, die einem wichtig sind und es ist möglich als kleiner Mensch in dieser großen Welt, etwas zu bewegen, wenn man sich selbst bewegt. Unsere 5 Akteure haben sich auf dem Rad bewegt und dabei in unsere Herzen geradelt. Sind wir auch nicht in Santiago vor Ort, so lassen wir uns aber ebenfalls vom Läuten der Glocken der Kathedrale in Santiago berühren.

Tag 18 – Tour 16 von Portomarín nach Santiago de Compostela

16. Etappe, 11.08.2022: 97 km, 1651 hm, 1707 tm, Ø 17,9 km/h, Ø 30 °C

Der Nebel des gestrigen Tages liegt noch über dem Team, aber das bedeutungsvolle Ziel Santiago de Compostela rückt in greifbare Nähe.

Und die Begegnungen mit ganz besonderen Pilgern werden zahlreicher.

Leider geht es auch heute nicht ohne Pannen. Erst frischer Teer…

und dann hat der Mantel von Karstens Rad einen Riss und muss getauscht werden. Für Profi Werner ist dies natürlich kein Problem.

Und weil Werner gerade so gut in Übung ist, folgt kurze Zeit später auch noch der Reifen von Pauls Rad. Ob das alles am frischen Teer liegt?

Hurra, es ist vollbracht. Alle 5 Akteure sind wohlbehalten in Santiago de Compostela angekommen. Welche Freude, welch bewegender Moment – angekommen am Ziel von Millionen von Pilgern!

Nicht nur Santiago liegt euch zu Füßen – wir tun es auch und verneigen uns vor eurer großartigen Leistung.

Dieser besondere Ort lädt ein zum Verweilen – eine gute Zeit für Begegnungen und allerhöchste Zeit für alle Charity Tour Fans, eine Spende auf den Weg zu bringen.

Glücklicherweise ist die Charity Tour noch nicht ganz vorbei und wir dürfen unsere Jungs noch ein Stück begleiten.

Tag 17 – Tour 15 von Villafranca del Bierzo nach Portomarín endet anders als geplant

15. Etappe, 10.08.2022: 60 km, 1069 hm, 1060 tm, Ø 17,9 km/h, Ø 30 °C

Wir haben es geschafft, die Jungs sind wieder am Start. Alle vier Radfahrer sind hochmotiviert und entwickeln großen Ehrgeiz heute viele Kilometer für den guten Zweck zu radeln.

Achtung Umleitung

Eine an zwei Stellen eingebrochene Brücke wird für das gesamte Charity Team zu einer unglaublichen Herausforderungen. Nicht nur die Radfahrer sondern auch Klaus müssen unglaubliche Umwege und sogar Irrwege in Kauf nehmen.

Verkehrte Welt

Statt Bilder von Radfahren auf dem Fahrradsattel erreichen uns Bilder von Fahrrädern auf den Schultern der Radler.

Das Motto bleibt: Never give up!

Klaus in Bedrängnis

Und erstmalig erleben wir, dass auch unser Head of Logistics in Bedrängnis kommen kann.

Es kommt anders – völlig anders als geplant

Unser Team ist in Not und muss eine unglaublich schwere Entscheidung treffen.

Während wir hier in Deutschland sehnlichst auf Regen hoffen, wird die Charity Crew von heftigem Gewitter und extremen Regengüssen eingeholt. Sie setzen ihre Etappe trotzdem fort und durchnässen vollständig. Nach einem Temperatursturz von über 20 Grad in vollkommen nassen Radklamotten müssen die Radler extrem frieren und können ihre Räder kaum unter Kontrolle halten. Genau das ist jedoch bei einer Fahrt auf nasser Straße, vor allem bei den steilen Abfahrten, dringend erforderlich.

Werner als erfahrener Tour-Captain setzt Gesundheit über alles und entscheidet die Etappe bei Kilometer 60 abzubrechen. Die Stimmung im gesamten Team ist gedrückt. Sie befinden sich in einem Gewissenskonflikt. Das Motiv der Tour, nämlich Spenden für Westafrika und Ukraine zu sammeln, hat sie bisher immer angetrieben und extreme Schwierigkeiten meistern lassen und nun sollen sie aufgeben? Alle 5 Akteure empfinden es als Niederlage, die ihnen schwer zu schaffen macht. Dabei ist es doch unglaublich mutig, vor den Augen aller Tour-Verfolger, Spender und Unterstützer, aufzugeben und einzupacken. Und richtig stark ist es, erhobenem Hauptes am nächsten Tag weiterzumachen. Also Jungs, Kopf hoch, schließlich wollen eure Fans morgen mit euch in Santiago eintreffen!

Ein tolles Team blickt nach vorn

Tag 16 – Tour 14 führt trotz Pech und Pannen nach Villafranca del Bierzo

14. Etappe, 09.08.2022: 127 km, 1352 hm, 1548 tm, Ø 22,8 km/h, Höchsttemperatur 42 °C

Keine gute Idee, morgens früh schon aufs Handy zu schauen. Die Tourenplanung verspricht nichts Gutes. Die nächsten drei Tage werden hart. Heute geht es von Leon nach Villafranca, die Tour ist anspruchsvoll und obwohl Santiago endlich näher rückt, ist allen bewusst, das ist erst die erste Etappe im Endspurt.

Pech und Pannen – Teil 1

Sorgenvoll blicken Werner und Karsten zurück. Sie haben Paul und Caspar verloren. Was ist denn bloß passiert?

Die Pilgerbrücke von Astorga

Je näher man Santiago de Compostela kommt, um so eindrucksvoller werden die Pilgererlebnisse. Einmal über die Pilgerbrücke von Astorga wandern oder radeln gehört zu den besonderen Erlebnissen auf dem Jakobsweg.

Wohlverdiente Pause aber Caspar und Paul haben Pech

Endlich Pause! Klaus hat alles vorbereitet und erwartet die Radfahrer am Rastplatz mit gesunden und regionalen Leckereien. Das schmeckt und tut gut, reicht aber nicht aus, die Jungs wieder fit zu kriegen. Caspars Knie macht erneut Probleme und Paul hat sich verausgabt. Dagegen wirkt Werner wie ein Jungbrunnen. Gut gelaunt, völlig relaxt freut er sich auf die Berge. Wir fragen uns, ob es irgendetwas gibt, das ihn erschüttern kann?

Pech und Pannen – Teil 2

Trotz enormer Erfahrung, das hat Werner noch nie erlebt.

Profi Werner

Unglaublich, Werner bleibt gelassen! Dank seiner großen Erfahrung sitzt jeder Handgriff.

Tour-Retter Klaus

Aber was wäre Werner ohne Klaus? Ganz bestimmt wäre er nicht so gelassen. Werner weiß aus langer, guter Erfahrung, auf Klaus ist Verlass. Und Klaus bleibt, auch wenn er einen Notruf vom Rad-Team bekommt, ruhig und gelassen und denkt neben allem erforderlichen technischen Equipment auch an das Auffüllen des Trinkwassers.

Never give up – das Charity Team braucht Unterstützung

Was für ein Tag nach so viel Pech und Pannen braucht unser Team unsere Unterstützung. Und wie könnten wir sie besser motivieren durchzuhalten, als durch unsere Spenden?

Auf dem höchstem Punkt des Jakobsweges

Unsere Motivation scheint anzukommen. Werner und Karsten haben es geschafft, sie sind auf dem höchsten Punkt des Jakobsweges angekommen. Von Werner haben wir nichts anderes erwartet, aber Karsten erstaunt uns sehr. Neben Job und Familie blieb ihm vor der Tour kaum Zeit zum Trainieren. Ganz im Gegenteil die Organisation der Tour beanspruchte ihn noch zusätzlich. Nun liegt er seinem Vater dankbar in den Armen. Ein erhebendes Gefühl, dass er sich auch für seine Jungs gewünscht hätte. Vielleicht brauchen die beiden eine ganz besondere Motivation und wir sollten uns für morgen vornehmen, die gefahrenen Kilometer von Paul und Caspar zu versilbern. Wie wäre es mit einer Spende von 1,- pro gefahrenem Kilometer?

Tag 15 – Tour 13 von Burgos nach Léon in Hochgeschwindigkeit

13. Etappe, 08.08.2022: 130 km, 650 hm, 620 tm, Ø 36 °C, Ø 27,6 km/h

Gut gelaunt und hochmotiviert startet das Charity Team in die neue Woche. Die Bedingungen sind perfekt, tolles Wetter und endlich gibt es Rückenwind, d.h. unser Team kommt gefühlt doppelt so schnell voran. Das könnte die schnellste Etappe der Tour werden:

Ein neuer Rekord: Ø-Geschwindigkeit von 40 km/h und Spendenstand von 26.289,- Euro

Lässt sich das noch toppen? Eine Geschwindigkeit von im Schnitt 40 km/h ist enorm, selbst mit Rückwind und lässt sich nicht eine ganze Tour durchhalten. Ein Spendenstand von 26.289,- € lässt sich ganz bestimmt noch steigern. Schließlich ist unsere Crew noch nicht am Ziel 😉

Ein gutes Gefühl für einen guten Zweck den Jakobsweg zu radeln

Tag 13 – Tour 12 von Navarrete nach Burgos

12. Etappe, 06.08.2022: 116 km, 1362 hm 1026 tm, Tageshöchsttemperatur: 35,8 °C

Unser Team startet in die letzte Etappe für diese Woche. Nach extremen Temperaturen weit über 40 Grad, extremen Steigungen weit über 1.500 Höhenmeter, gibt es heute extremen Gegenwind und das Radeln gegen den Wind fordert extreme Kräfte. Keiner kann dies besser erklären, als Karsten, unser “head of communication”

Die Schönheit des Jakobsweges:

Um so näher die Charity Crew dem heilige Grab des Jakobus in Santiago de Compostela im spanischen Galizien kommen, um so intensiver werden die Pilgereindrücke. Die Maggie des Jakobsweges lässt sich anhand von Bildern leider nur erahnen.

Rundblick über das Ziel des Tages und der Woche: Burgos

Buen camino! Guten Jakobsweg!

Seit dem Mittelalter pilgern die Menschen über die Jakobswege nach Santiago. Ihre Gründe sind vielfältig. Waren früher eher Sühne und Buße die Beweggründe, sich auf den langen Weg zu begeben, sind die Gründe heute deutlich vielfältiger: Neugier, Inspiration, Abenteuer, Spiritualität und Selbsterkenntnis, Entschleunigung – um nur einige zu nennen. Fakt ist, jeder Mensch hat seinen eigenen Grund diesen Weg zu gehen. Werner, Karsten, Paul und Caspar haben sich gemeinsam mit Klaus auf den Weg gemacht um Spenden für ihre Herzensprojekte in Westafrika sowie für die Menschen in der Ukraine zu sammeln.

Nach zwei Wochen allergrößter Strapazen und auch einigen Tiefpunkte, wissen wir, das Team ist mehrfach an seine Grenzen gekommen. Jeder der Akteure an ganz unterschiedlichen Stellen, aus ganz verschiedenen Gründen. Wir fragen deshalb nach:

  • Wenn ihr auf diese zwei Wochen der Tour zurückblickt – was hat euch besonders bewegt?
  • Haben sich auch Sorgen und Ängste bewahrheitet? Oder sind Dinge eingetreten, mit denen ihr überhaupt nicht gerechnet habt?
  • Wie habt ihr es trotzdem geschafft durchzuhalten? und
  • Wie motiviert Ihr euch für die letzten 5 Etappen?

Bevor unser Team sich mit diesen Fragen beschäftigt, verordnen wir ihm aber erst einmal einen ruhigen und entspannten Sonntag. Sammelt Kraft für den Endspurt und in der nächsten Woche, wenn ihr wieder auf dem Rad sitzt, gibt es vielleicht einmal die Muße darüber nachzudenken!

Wir wünschen euch von Herzen “Buen camino” – einen guten Jakobsweg!

Tag 12 – Tour 11 von Roncesvalles nach Logroño

11. Etappe, 05.08.2022: 144 km / 1.570 hm / 2.110 tm

Wenn man sich die heutige Route unseres Charity Teams anschaut, sieht man, es geht mitten durch Pamplona.

Pamplona ist die Hauptstadt Navarras und liegt am Jakobsweg südlich der Pyrenäen. Die bekannteste Attraktion von Pamplona ist die Fiesta Sanfermines, das Stiertreiben durch die Gassen der Altstadt im Juli.

Es gibt einige Orte, die man in Ruhe besichtigen sollte, und zu diesen gehört die Altstadt von Pamplona. Das mit der Ruhe klappt für unsere Radfahrer heute aber überhaupt nicht. Sie quälen sich durch die wuselige Innenstadt, enge Gassen voll mit Menschen und kaum Zeit für Sightseeing. Immerhin bietet die Crew uns einen (etwas verwackelten) Rundblick über das Wahrzeichen der Altstadt, dem Plaza del Castillo (Burgplatz) auch als Wohnzimmer der Einwohner von Pamplonas bezeichnet, weil er der Mittelpunkt des sozialen Lebens ist.

Der Tag in Bildern:

Der Tag in Worten:

Während die Bilder der heutigen Etappe sehr schön anmuten und kaum vermuten lassen, wie groß die heutigen Strapazen für unser Team sind, zeigt das Video, aufgenommen kurz vor dem Tagesziel in Logroño, wie ausgepowert die Radler nach 12 Tagen auf dem Jakobsweg mittlerweile sind.

Was macht das erschöpfte Charity Team eigentlich am Abend?

Klar: Entspannen, etwas gesundes Essen und Trinken und früh schlafen gehen!

Oder hat da etwa noch jemand genug Kraft zum Tanzen?

Tag 11 –  Tour 10 Weiter nach Roncesvalles (Spanien)

10. Etappe, 04. August 2022: 66 km, 1461 hm, 602 tm, Ø 28,0 °C, Ø 17,4 km

Die Freude ist groß, heute geht es in die Pyrenäen und von Frankreich geht es nun endlich nach Spanien.

Saint-Jean-Pied-de-Port ist ein wichtiger Ort am Jakobsweg und zugleich letzte Station auf französischem Boden. Hier strömen täglich zahlreiche Pilger durch die Pilgergasse, um ihren Pilgerausweis abstempeln zu lassen. Auch das Charity Team geht zielstrebig ins Pilgerbüro und alle Radfahrer bekommen den begehrten Stempel.

Vor 11 Tagen in Trier gestartet heute die spanische Grenze überquert

Heute ist ein guter Tag für unser Team, alle Radfahrer meistern die langen Steigungen in den Pyrenäen. Kurz vor der Gipfelkappelle ein kurzer Stopp, denn heute ist auch ein guter Tag zum Spenden:

Tag 10 – Tour 9 von Captieux nach Orthez

9. Etappe, 03. August 2022: 118 km, 890 hm, 899 tm, Ø 22,5 km/h, Ø 34 °C, Höchsttemperatur 45 °C

Nach der gestrigen Hitzeschlacht wünschen wir unserem Team eine deutlich kühlere und entspanntere Tour.

Während unser Team den Tag in Frankreich startet, spricht der Wetterdienst für Deutschland allerdings eine Hitzewarnung aus. Das macht uns unruhig und wir fragen uns, wie es wohl auf dem Jakobsweg in Frankreich aussieht?

Glücklicherweise erreicht uns eine Nachricht von Karsten, die uns hoffnungsvoll stimmt. Wir bleiben natürlich in Kontakt und berichten weiter.

Die ersten 30 Kilometer laufen super

Das Team ist heute extrem schnell unterwegs. Die Stimmung ist sehr gut. Endlich eine ebene Straße auf der sich so richtig Gas geben lässt und die Temperaturen spielen auch (noch) mit.

Der Endspurt von Etappe 9 wird noch einmal hart

Nach 76 km geht es wieder extrem auf und ab und das Team muss fiese Steigungen von bis zu 18 % meistern und am Schluss, wie fast täglich, wieder rauer Straßenbelag. Kaum vorstellbar, unsere Radfahrer schaffen das alles bei einer Rekord-Höchsttemperatur von 45 °C!

Woran erkennt man eigentlich den Jakobsweg?

Das typische Erkennungsmerkmale bzw. Zeichen des Jakobsweges ist die Jakobsmuschel. Das Muschel-Symbol dient als Orientierungshilfe für den Pilgerweg und findet sich an vielen Stellen des Weges.

Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist jedoch das Treffen anderer Pilger. Je weiter unser Team auf dem Jakobsweg voran kommt, um so mehr Pilger sind zu sehen. Ein französischer Wander-Pilger, der bereits seit Mai unterwegs ist und im September in Santiago de Compostela eintreffen möchte, hat sich schnell mit der Charity Truppe angefreundet und gleich mal Werners Rennrad begutachtet.

Tag 9 – Die heißeste Etappe führt über Bazas nach Captieux

8. Etappe, 02.August 2022: 126 km, 1100 hm und eine Höchsttemperatur von 42 °C

So war es nicht geplant, nach der harten Etappe von gestern sollte es heute etwas angenehmer werden. Nur spielt das Wetter überhaupt nicht mit. Ganz im Gegenteil schon beim Start um 9:00 Uhr morgens sind es 32 °C. Im laufe des Tages werden es sogar 42 °C. Während in Deutschland bei Tageshöchsttemperaturen von 32 °C schon einfache Aktivitäten beschwerlich sind, macht unser Team heute Hochleistungssport bei über 40 °C.

Kein Wunder, dass es heute unmöglich ist ausführlich von diesem Tag zu berichten. Wir sind froh, dass alle nach dieser Hitzeschlacht wohlbehalten in ihrer Pension in Captieux angekommen sind und verordnen dem Team einen ruhigen und erholsamen Abend.

Jakobsweg Frankreich ein Unesco-Weltkulturerbe

Nach einer sehr strapaziösen Tour durch Hitze, raue Straßen, steile Berge und bis zu 18 % Steigung sind alle völlig erschöpft. Während sich die Crew bei immer noch sehr hohen Temperaturen versucht ein wenig abzukühlen, blättern wir in Werners Tourplanung. Hatten wir uns bisher fast ausschließlich mit den körperlichen Anstrengungen des Weges befasst, fällt unser Blick auf die kulturelle Bedeutung des Jakobsweges.

Der Jakobsweg ist ein riesiges Netz aus Pilgerwegen, das ganz Europa überzieht. Die französischen Jakobswege gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und bieten abgesehen vom spirituellen Aspekt, auch einen beeindruckenden Querschnitt der mittelalterlichen Architektur.

Heute führt der Weg unseres Teams an Bazas vorbei. Bazas war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Bischofssitz. Als Sitz eines Präsidialgerichts hatte es zudem zentrale administrative und rechtliche Funktionen, so das es sich schnell zum einflussreichsten Ort der Region etablierte. Bazas verfügt über herausragende Bauwerke. Unter ihnen ist die gotische Kathedrale St. Jean-Baptiste des Bazas das Bedeutendste.

Trotz der enormen Strapazen gibt es von unseren Fahrrad-Pilgern ein paar Fotos aus Bazas:

Tag 8 – Die härteste Etappe führt nach Issac-Sandanet

7. Etappe, 01. August 2022: 147 km, 1.558 hm, 1810 tm, Ø 22 km/h; Höchstgeschwindigkeit 65,7 km/h

Nach einem Tag Pause macht sich das Charity-Team wieder auf den Jakobsweg. Alle wissen, die 7. Etappe hat es in sich und so braucht es heute eine extra große Portion Motivation: Das Team stimmt sich mit dem Motto “Never give up” ein und radelt los.

Aktueller Spendenstand liegt bei fast 20.000,- €

Passend zum Start in die härteste Etappe erreicht uns die Nachricht vom aktuellen Spendenstand: exakt 19.889,- € sind erreicht. Wenn das nicht motiviert durchzuhalten, dann aber auf jeden Fall der unbändige Wunsch noch weitere Spenden zu erzielen.

Die Härte der heutigen Etappe kann niemand beschreiben, der nicht live dabei ist, also lassen wir jeden Radfahrer zu Wort kommen.

Fangen wir mit Karsten an:

Paul hat genug Puste und kommt beim ersten Stopp zu Wort:

Hochmotiviert berichtet Tourcaptain Werner:

Caspar, der jüngste im Team gibt alles, aber was macht das Knie?

Die halbe Mannschaft im Zieleinlauf:

Was für eine Tour! Wir leiden mit und sind der Meinung Tag 8 verlangt zu viel vom Charity-Team.

Große Anerkennung für Caspar und Paul. Es ist eine große Stärke zu erkennen, wenn es nicht mehr geht. Genau deshalb ist Klaus dabei, der euch jederzeit auffängt und sicher zum Tagesziel bringt. (Und vielleicht bald auch zu Wort kommt ;-))

Werner und Karsten wir verneigen uns. Respekt für diese großartige Leistung!

Liebes Charity-Team! Den Schmerz und die Qual können wir euch nicht nehmen, aber die Menschen, denen ihr mit eurer Tour helft sind unglaublich dankbar.

Grüße aus Sierra Leone, Westafrika

Auf dem Schulhof der Primary School in Bo, Sierra Leone (Westafrika) haben die Arbeiten für einen Trinkwasserbrunnen begonnen und heute erreicht uns ein bewegender Videogruß.

Der Bau des Trinkwasserbrunnens ist ebenso mühsam und schweißtreibend wie eure Tour! Aber am Ende freuen sich alle über das frische Wasser.

Tour Nr. 6 – Die Königsetappe der ersten Woche führt nach Limoges

6. Etappe, 30. Juli 2022: 131 km, 1.751 hm, 1.709 tm, Ø 30 °C

Heute startet unser Team in die letzte Etappe für diese Woche. Die Bedingungen sind gut: nicht zu warm, ein Stück bewölkt und viel Angriffsgeist um die erste Königsetappe unserer Charity-Tour zu bezwingen. Im Tourlogbuch findet sich für heute folgendes Profil, 130 km mit sehr anspruchsvollen 1.500 Höhenmeter.

Nach 8 Stunden Schwerstarbeit im Sattel zeigt sich, es geht schlimmer, unser Tourtracker zeigt exakt 131 km Distanz und 1.750 Höhenmeter – 250 Höhenmeter mehr als von Tourcaptain Werner angekündigt. Er entschädigt uns damit, geeignete Pausenplätze zu organisieren:

  • Bei Kilometer 72 erwartet uns Klaus mit köstlicher Verpflegung. Einfach ist immer am besten: Baguette, Käse und Salami.
  • Die nächsten heftigen Höhenmeter mit drei längeren Aufstiegen führen durch die pralle Mittagshitze – bevor wir überhitzen, findet der Tourcaptain ein schattiges Plätzchen – die kleine Hütte am Berg.
  • Auf und Ab geht’s weiter. Es helfen kleine Verschnaufpausen mit wunderschönen Ausblicken auf kleine Dörfer, viel Landwirtschaft, Flüsse, die überwiegend sehr wenig Wasser führen und natürlich Burgen, Schlösser und Herrenhäuser.
  • Sogar für die Vitamine ist gesorgt: endlose kilometerlange Brombeerhecken laden zum Snacken ein.
  • Bis wir bei Kilometer 110 allesamt leere Wasserflaschen haben. Oh Schreck, Klaus ist zu weit weg. Wie eine Oase taucht eine Bar auf – oder ist Werners Routenplaner doch nicht so schlecht. Noch nie haben 4 eiskalte Coca-Cola und 4,5 l Wasser so gut geschmeckt!

Angetrieben von unserer Mission – wir radeln gemeinsam und mit Eurer aller Unterstützung für Menschen in Not – erreichen wir nach 8h im Sattel unsere Unterkunft. Endlich die erste Woche, 784 km, mit all ihren Freuden aber auch sportlichen Herausforderungen sind gemeistert. Hurra morgen ist Ruhetag!

Wir wünsche Euch allen einen wunderschönen Sonntag – danke für eure Begleitung, eure Spenden sind unser Lohn und bewirken vor allem so viel Gutes und versprochen am Montag geht es weiter! 

Tag 5 – Auf nach Urciers

5. Etappe, 29. Juli 2022: 121 km, 881 hm, 814 tm, Durchschnitt 28,0 °C

Neuer Tag – neue Power und ein herzliches Guten Morgen vom Charity-Team:

Was macht eigentlich Klaus?

Ihr denkt bestimmt auch, Klaus hat den besten Job: Schön gemütlich den Tour-Van fahren, während die anderen sich abstrampeln. Der Sache gehen wir heute auf den Grund und stellen fest, Klaus ist der Mann für “fast alles”. Morgens beginnt sein Tag im Fahrerlager, um die Räder fit zu machen. Es geht weiter damit, den Van für die Weiterfahrt zupacken, dann das Essen für die Pausen vorbereiten und für leckere und entspannte Pausen der Rennrad-Crew sorgen, rechtzeitig den Proviant auffüllen, an ausreichend Flüssigkeit denken. Ein Auge für schöne Bildmotive haben, um die Berichterstattung zu versorgen. Abends heißt es Wäsche waschen und nicht vergessen für ein wenig Spiel und Spaß zu sorgen, um die 4 Radler von Schmerz und Pein abzulenken. Dann ist natürlich noch lange nicht Schluss, denn die Räder brauchen ein geeignetes und sicheres Nachtquartier.

Klaus ist viel mehr als der Tourbusfahrer, er ist der “Head of Logistics” und bleibt dabei ruhig und gelassen. Tausend Dank Klaus!

Die Kraft der Jugend

Caspar und Paul sind jung und voller Power. Heute erfahren wir, wo sie ihre Kraft her haben, nämlich von Opa Werner. Der 73 jährige Großvater ist topfit, bestimmt haben die beiden Enkel das Talent und die Begeisterung für den Rennradsport von ihm geerbt. Caspar und Paul haben aber noch ein weiteres Talent, vielleicht stammt dies vom Vater. Schließlich hat Karsten ebenfalls in jeder Lebenslage, die passende Idee. Aber schaut selbst:

Caspar freihändig am Berg

Das Bild des heutigen Tages schaut wie folgt aus: Caspar fährt freihändig am Berg an allen anderen völlig entspannt vorbei. Nun gibt es ein Problem, keiner der drei anderen hat ein Foto gemacht (wohl geschwächelt ;-). Immerhin gibt es eine Audio-Nachricht. Hört also rein und stellt euch dieses Bild bitte vor 🙂

Tour 4 – Weiter geht’s nach Varennes-Vauzelles

4. Etappe, 28. Juli 2022: 132 km, Ø 20,4 km/h, 1.446 hm, 1.382 tm Ø 30 °C – Fachwerkidylle und Höhenmeter

Die ersten Kilometer am Kanal entlang täuschen. Heute geht’s durch die Hügellandschaft des Burgrund. Es wird der bisher anstrengendste und längste Tag. Eine Tour deren Höhenprofil die tatsächlichen Anstrengungen überhaupt nicht wiedergeben. Es wird sehr viel geschimpft, geflucht und auch gejammert. Uns wird deutlich, wie gut es ist, diese Tour als Team gemeinsam zu machen, denn wir motivieren uns gegenseitig durchzuhalten. Als wir am Straßenrand ein ausrangiertes Fahrrad entdecken, können wir, bei der Vorstellung die Tour damit weiterzufahren, sogar herzhaft lachen. Großvater Werner übernimmt die Führung und spendet als Frontmann die ganze Zeit den Windschatten. Wir fahren durch idyllische Fachwerkdörfer, häufig jedoch durch pralle Sonne. Fünf mal müssen wir unseren Wasservorrat auffüllen, d.h. 5 Liter Flüssigkeit pro Mann.

Um 18 Uhr kommen wir endlich, total platt am Ziel Ort: Varennes-Vauzelles an. Uns erreichen Nachrichten von Freunden und auch bislang unbekannten Menschen, die unsere Tour großartig finden und die Westafrika- und Ukraine-Hilfe unterstützen wollen. Vielen Dank an Euch ALLE! Das motiviert und lässt den Schmerz des doch mittlerweile hier und da geschundenen Körpers vergessen.

Tour 3 – Von Doulaincourt nach Pacy-sur-Armançon

3. Etappe, 27. Juli 2022: 135 km, 1.498 hm, 1.544 tm, Ø 20,4 km/h, Ø 27 °C, Tageshöchsttemperatur 40 °C

Manchmal sagt ein Bild mehr als Tausend Worte. Wie soll man auch erklären, was es bedeutet fast 1.500 Höhenmeter mit dem Rennrad, wohlgemerkt ohne E-Antrieb, bei Temperaturen von bis zu 40 Grad zu bewältigen und dieses Auf und Ab ganze 135 km lang durchzuhalten.

Heute erwartet das Team eine schwere Tour – es heißt enorme Höhenmeter zu meistern!

Und wer schon lange nicht mehr mit eigener Muskelkraft mit einem Rad den Berg hoch geradelt ist, kann sich vielleicht unter so einem Profil und all den Maßangaben nicht viel vorstellen. Deshalb ist es gut, dass Karsten uns den heutigen Tag mit ganz persönlichen Worten beschreibt.

Bei all den Strapazen stellt sich uns die Frage, wie hält unser Charity-Team das bloß durch? Nun zum einem denken sie immer wieder an ihre Aufgabe. Sie möchten viele Spenden für Trinkwasserbrunnen und Schulbauprojekte in Westafrika und Nothilfeprojekte in der Ukraine sammeln.

Zum anderen bewahren sie den Blick für die vielen schöne Dinge auf ihrem Weg. Heute gibt es davon Unzählige:

  • Angefangen mit einem köstlichen Frühstück mit Croissants, Baguette, selbstgemachter Rhabarber-Bananenmarmelade und dem leckerstem Honig – was der Grund für den verspäteten Tourstart um 9:30 Uhr ist.
  • Die Champagne hat nicht nur enorme Steigungen, sondern auch eine wunderschöne Landschaft und viele Weingüter. Auch wenn eine Verkostung heute nicht möglich ist, erfreut allein die Vorstellung daran.
  • Eine Pause bei Kilometer 20, wo alle gemeinsam, Rennradfahrer und Tourbusfahrer, den Gedenkort für Charles de Gaulle in Colombey-les-Deux-Églises besichtigen.
  • Zufälliger Applaus bei Kilometer 80 – hier trifft das Charity-Team auf die Tour de France der Damen, die nur wenige Meter entfernt durch den Ort rasen (samt Helikopter). Ein tolles Gefühl, wenn einem die vielen Fans zujubeln.
  • Eine Kaffeepause in einem von Klaus gefundenen, besonderen Café mit typisch französischem Gebäck.
  • Ein herzlicher Empfang durch Herbergsmutter und -vater am Zielort: Pacy-sur-Armançon.
  • Eine Herberge mitten im Ort, im historischen Gemäuer, wunderschön saniert.
  • Ein gemütlicher Abend mit drei anderen Fahrradfahrern aus Amsterdam, die ebenfalls zu Gast sind.

Nein, es ist heute kein Urlaubstag für die 5 Akteure, sondern ein langer und anstrengender Arbeitstag. Es ist auch nicht ganz ungefährlich, denn ab km 100 geht es 7 km bergauf auf einer frischgeschotterten Piste. Autos die überholen, entgegenkommen und die Radfahrer einstauben. Ein langer LKW, der zu schnell in die Kurve fährt, zwingt alle in den Graben – zum Glück ohne Sturz. Und natürlich gibt es auch den ein oder anderen Schrei und Fluch. Aber das Entscheidende ist: Es ist geschafft!

Tag 2 – Es geht weiter nach Doulaincourt

2. Etappe, 26. Juli 2022:  137 km, 1121 hm, 1083 tm, Ø 25,5 °C, Tageshöchsttemperatur 31 °C, Ø 21,1  
km/h

Gegen 9 Uhr starten wir bei angenehmen 19 Grad. Die ersten 20 km genießen wir die wunderschöne Stecke an der Mosel entlang. Dann geht es von Dorf zu Dorf ins hügelige Hinterland und als wären die Steigungen nicht Herausforderung genug, kommt Gegenwind auf. Der einzige der sich davon nicht beeindrucken lässt ist Caspar, er gibt richtig Gas – niemand von uns kann ihm heute am Berg das Wasser reichen. Bei Kilometer 50 macht Caspars Rennrad schlapp, das Hinterrad ist platt. Vielleicht hätte er doch etwas langsamer den Berg hinauf fahren sollen 😉

Schmerzlich herbei gesehnt treffen wir bei Kilometer 70 auf unseren Fahrer, Versorger, Planer und Logistiker Klaus: Es gibt Bananen, frisches Wasser, Energieriegel und einen gemeinsamen Kaffee – danach folgt noch Stretching und fit machen für die nächsten 55 km. Es geht weiter auf wundervollen Nebenstraßen allerdings herrscht weiter Gegenwind.

Gestern Hornisse heute Wespe – diesmal erwischt es Karsten – ein Stich mitten auf der Stirn. Mist, aber der Schmerz lässt den Gegenwind vergessen und außerdem hilft wieder, wie gestern bei Caspar’s Hornissenstich, Werner‘s Spezialgel.

Dann kommen rund 700 kräftezerrende Höhenmeter, verteilt auf mehrere Stufen und teilweise mit fiesen 13% Steigung. Unterwegs halten wir guten Kontakt zum Versorgungsfahrzeug, entscheiden uns aber fatalerweise, die Trinkflaschen nicht mehr aufzufüllen. Wieder hilft Tourcaptain Werner und teilt seine Flaschen mit uns und nach dem auch diese leer sind, versuchen wir es mit Caspars Kaugummis. Zumindest gelingt es uns, das Durstgefühl zu überdecken und wir überstehen die letzten 8 km.

Erschöpft und erleichtert erreichen wir unsere familiengeführte Pension am Fluss, wo wir erst mal unsere brennenden Waden abkühlen. Danach erfrischt uns unsere Gastgeberin mit kühlen Getränken und wir werden am Abend sogar von ihr bekocht und speisen im Kreise ihrer Familie. Großartig, trotz vieler Strapazen heute können wir richtig auftanken, dringend erforderlich, denn morgen erwartet uns eine besonders anstrengende Tour.

Ein paar bewegte Bilder von der 2. Etappe findet ihr hier:

Der platte Hinterreifen
Entlang der Mosel

Es geht los – 1. Etappe von Trier nach Jouy aux Arches (Frankreich)

Trier, 25. Juli 2022: 128 km; 486 hm; 458 tm; 21,4 km/h bei im Schnitt 32 Grad

Nach Wochen der Planung geht es endlich los. Die 5 Akteure starten in ihre Charity-Tour und fangen dabei nicht bei Null an. Ganz im Gegenteil der aktuelle Spendenstand liegt bei 13.714,00 Euro! Das sollte die Jungs doch motivieren, oder?

Ziemlich klein unsere Akteure vor so einem großen Bauwerk wie der Porta Nigra in Trier – aber ganz und gar nicht klein, was die Aufgabe angeht. Das Charity-Team ist große Klasse und startet voller Energie in die erste Etappe auf ihren Jakobsweg. Dabei treten sie kräftig in die Pedale für eine Steigerung des Spendenstands.

Und was berichtet die Tour-Crew von der ersten Etappe?

Um kurz nach 6 klingelt der Wecker, Trikots raussuchen, Trinkflaschen befüllen, Verpflegung zuteilen, das Streckenprofil verinnerlichen und dann ab zum Frühstück.  Gegen 9 Uhr geht es los zur Porta Nigra – dem schwarzen Tor und Wahrzeichen Triers.

Bewegt hat uns der Bus vor unserer Unterkunft – ein Bus aus der Ukraine soll uns offensichtlich daran erinnern, wofür wir uns bei diesen Temperaturen von weit über 30 Grad auf den Weg machen.

Von der Porta Nigra rauschen wir an der Mosel entlang – großartige Radwege und schattenspendende Bäume helfen uns auch einer Höchsttemperatur von 36 Grad Stand zu halten.

Nach 85 km treffen wir unseren Freund Klaus und es gibt endlich eine anständige Pause und sogar Kaffee und Kuchen (köstlich). So schaffen wir auch den Endspurt – die letzten 50 km für heute. Dank der perfekten Ausstattung unseres Tourcaptains Werner kann der erste Hornissenstich gut versorgt werden und wir erreichen wohlbehalten gegen 17 Uhr unser Tagesziel Jouy aux Arches in Frankreich.

Die letzten Vorbereitungen und Anreise nach Trier

24. Juli Anreise nach Trier

Bei rund 30 Grad fahren die 4 Radfahrer mit dem TourVan nach Trier – die Stadt mit ihren großartigen Sehenswürdigkeiten, ihrer über 2000 jährigen Geschichte und Gastfreundschaft. Am Abend stößt ihr guter Freund Klaus Müller dazu, der bei seiner Anreise mit der Deutschen Bahn einiges erlebt hat. Der Klassiker: fehlende Waggons, Klimaanlage defekt und so viel Verspätung, dass der Anschlusszug nach Trier nicht erreicht wird. Gleichwohl ist die Freude über den morgigen Start zu spüren. In einem Brauhaus lassen die Fünf den Abend ausklingen, planen den Ablauf für den Start Morgen und fallen doch recht früh und recht müde ins Bett. 

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